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ÜBER DIE DATENBANK

Die Datenbank Deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts Online macht die Erstausgaben und ersten veröffentlichten Gesamtausgaben von mehr als 600 deutschsprachigen Autoren des 18. Jahrhunderts online zugänglich. Die rund 2.700 Werke mit annähernd 4.500 Bänden spiegeln das breite literarische Spektrum der deutschsprachigen Aufklärung wider.

Die Datenbank macht die Erstausgaben und historischen Gesamtausgaben führender Vertreter der Aufklärung wie Bürger, Gleim, Gellert, Gottsched, Herder, Kant, Klopstock, Lessing, Mendelssohn, Moritz, Nicolai und Wieland online verfügbar. Dazu gehören auch die Schriften des Göttinger Hainbunds mit Hölty und den Grafen von Stolberg als den bekanntesten Autoren sowie Werke der Schweizer Aufklärung um Bodmer, Breitinger und Lavater. Vor allem aber stehen zahlreiche Schriften heute kaum bekannter Schriftstellerinnen und Schriftsteller zur Verfügung, die mit ihren lyrischen, dramatischen und epischen Werken zur literarischen Aufklärung in Deutschland beigetragen haben.

Deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts Online gibt die literarische Produktion der Aufklärung umfassend wieder und stellt die ganze Bandbreite literarischen Schaffens von der Dramatik, Epik und Lyrik bis zur Literaturtheorie und Popularphilosophie bereit.

Im Bereich des Dramas sind alle Gattungsformen vertreten: Schauspiele, Tragödien, Komödien, Singspiele, Opern und Operetten. Unter den Romanen und Erzählungen stehen u.a. die wegweisenden Bildungsromane von Wieland und Moritz in der Erstausgabe zur Verfügung, sowie Schelmen- und Abenteuerromane, die sich zu dieser Zeit großer Beliebtheit erfreuten. Die im 18. Jahrhundert weit verbreiteten Fabeln und Märchen fallen ebenso in die epische Gattung. Die anakreontischen Gedichte von Gleim, Klopstock oder Uz und die geistlichen Dichtungen von Gellert oder Cramer können exemplarisch neben den unzähligen Oden- und Liedsammlungen genannt werden. Die Anfänge des Kinderbuchs sind durch Basedow, Salzmann und Weiße vertreten. Weiterhin stehen wichtige Übersetzungen in der Datenbank zur Verfügung, darunter Wielands berühmte Shakespeare-Übersetzung aus den 1760er Jahren. Nicht zu trennen von den literarischen Werken sind die literaturtheoretischen Schriften von Gottsched, Nicolai, Lessing, Mendelssohn und vielen anderen, die ebenso berücksichtigt wurden wie das philosophische Werk Kants.

 

Die Literaturauswahl

Ausgangspunkt für die Autoren- und Literaturzusammenstellung, die für Deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts Online getroffen wurde, ist die Mikrofiche-Edition Bibliothek der Deutschen Literatur. Der für diese Edition verfilmte Autoren- und Werkkanon aus dem 18. Jahrhundert bildet den Hauptbestand der Datenbank. Er ist vom Herausgeber Paul Raabe kritisch überarbeitet und um etliche Autoren und Werke ergänzt worden. So sind Werke von rund 80 Autoren und Autorinnen, die nicht in der Mikrofiche-Edition nachgewiesen sind, für die Datenbank digitalisiert worden. Dazu zählen bedeutende Liederdichter wie Tersteegen oder Freylinghausen sowie Autorinnen, unter ihnen Magdalena Sibylle Rieger und Friederike Lohmann. Zudem wurden Werke einer Reihe von Autoren ergänzt, die nicht vollständig in die Mikrofiche-Edition aufgenommen werden konnten.

 

Bedeutung der Datenbank

Die Datenbank Deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts Online bietet einzigartige Möglichkeiten der wissenschaftlichen Recherche. Über das gesamte literarische Schaffen einer Kulturepoche können stoff-, motiv- und sozialgeschichtliche Fragestellungen mittels verschiedener Suchkriterien durchgeführt werden. Anhand der Volltextsuche kann die Verwendung von Begriffen und Redewendungen in ihren Zusammenhängen untersucht werden. Gattungsspezifische Forschungen werden erheblich durch die Suche über den Gattungsindex erleichtert. Per Tastendruck steht eine umfassende digitale Bibliothek zur Verfügung mit Erstausgaben von mehr als 600 deutschsprachigen Autoren des 18. Jahrhunderts, von denen viele auf eine Wiederentdeckung warten. Deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts Online ist eine wissenschaftliche Forschungsdatenbank, die sich an Studenten, Promovenden, Professoren und Wissenschaftler der Germanistik, Linguistik und Geschichte wendet und wichtige Impulse für sprach-, literatur-, editions- und sozialgeschichtliche Forschungen gibt.

 

Über den Herausgeber

Paul Raabe, Literaturwissenschaftler und laut FAZ "Deutschlands bekanntester Bibliothekar" prägte mit unvergleichlicher Tatkraft Institutionen, die heute Zentren der Wissenschaftslandschaft Deutschlands bilden: Von 1958 bis 1968 leitete er die Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, bevor er im Jahre 1968 die Leitung der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel übernahm. Von 1992 bis 2000 war er Direktor der Franckeschen Stiftungen in Halle.
In zahlreichen Veröffentlichungen befasst er sich neben der Buch- und Bibliotheksgeschichte auch mit der Literatur des Expressionismus, des Barock, der Aufklärung und der Weimarer Klassik.

Einleitungen zur Datenbank von Paul Raabe und Axel Frey finden Sie in der Menüzeile der Datenbank unter dem Link Einleitungen.